Schließsysteme und Alarmanlagen von Millionen Autos lassen sich in Sekunden knacken. Schwachstellen in den Sicherheitssystemen machen es möglich.
Experten von der Universität Birmingham und aus Bochum haben eine Möglichkeit entdeckt, wie man mit vergleichsweise wenig Aufwand Fahrzeuge nahezu aller Marken des VW-Konzerns ohne Schlüssel öffnen kann.
Sie haben herausgefunden, dass VW und auch andere Hersteller sehr wenige Masterkeys in ihren Funk-Schlüsseln verwenden. Diese General-Schlüssel und eine Systematik bei der Erzeugung neuer Schlüssel ermöglichen es, aus einem abgefangenen Funksignal das nächste zu errechnen.
Viele Fahrzeuge des VW-Konzerns betroffen
Mit diesem kann man dann die Türen des Autos öffnen und auch die Alarm-Anlage deaktivieren. So kann man in aller Ruhe den Wagen ausräumen und hinterlässt nicht einmal Spuren.
Schließt man also sein Fahrzeug per Funk ab und wird dabei abgehört, können Diebe später in aller Ruhe zu Werke gehen. Das Einzige, was dagegen hilft ist die Verwendung des mechanischen Schlüssels.
Einen Trost gibt es aber noch.
Mit der Methode kann das Auto nicht gestartet werden, da die Wegfahrsperre nicht gelöst werden kann.
Allerdings gibt es schon einige Beispiele, in denen Hacker die Wegfahrsperre aushebeln könne, wenn sie zu den elektronischen Systemen des Autos Zugang haben. Und den können sie im Innenraum recht leicht erhalten.
Unglücklicherweise bemerkt der Besitzer des des Fahrzeugs nicht einmal den Diebstahl des Schlüsselcodes. Das Auto öffnet nur nicht beim ersten Knopfdruck.
Lücke auch bei anderen Herstellern
Ähnliche Lücken finden sich auch bei anderen Herstellern.
Diese verwenden zwar einen anderen Chip, aber auch dieser ist angreifbar. Allerdings müssen hier mindestens acht Funksignale abgefangen werden, um einen Masterkey zu errechnen. Der Aufwand ist also etwas höher.
Die Sicherheitslücke ist den Herstellern bekannt, aber es ist mehr als unwahrscheinlich, dass sie geschlossen wird. Denn dafür müssten die Schlüssel und die Hardware der Fahrzeuge ausgetauscht werden und das ist teuer.
Bequemlichkeit ist ein schöne Sache, es zeigt sich nur immer wieder, dass die benutzten Systeme auch hinreichend gesichert sein müssen.
Die Bequemlichkeit der Kunden geht in Ordnung, nur bei den Herstellern sollte sie nicht so weit gehen, das man nur sechs General-Schlüssel weltweit einsetzt.
Quelle: Heise, hier findet man auch weitere Informationen und eine Liste der betroffenen Fahrzeuge.
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