Fehler im seit Kurzem verteilten Update zu Win 10 können zu Abstürzen führen oder lassen Webcams nicht mehr richtig funktionieren.

Microsoft verteilt seit Anfang August das Anniversary Update für Windows 10. Dieses Update bringt einige größere Veränderungen und zahlreiche kleinere Verbesserungen mit sich. Wie ein neu organisiertes Startmenü, neue System-Einstellungen und ein neues ActionCenter.

Aber wie so oft sind auch neue Probleme inbegriffen. Bei so komplexer Software ist das nun mal nicht auszuschließen. Leider!

Derzeit fallen zwei Probleme besonders ins Gewicht. Das anfängliche Problem des Hängenbleibens von Windows nach dem Start scheint mit den letzten Updates behoben zu sein.

Probleme mit Webcams

Probleme bereiten derzeit zahlreiche Webcams.
Seit dem Update funktionieren einige Modelle von zumeist älteren Webcams nicht mehr, obwohl sie zuvor problemlos arbeiteten.

Dies ist nicht eigentlich ein Fehler, zumindest keiner von Microsoft.
Die Ursache hierfür ist eine längst überfällige Veränderung in der Art und Weise, wie die Daten der Webcam abgefragt werden.

WebCam
Illustration

Bisher hatte ein Programm die komplette Kontrolle über eine Webcam und damit exklusiven Zugriff auf deren Daten.

Das ist eigentlich schon lange nicht mehr zeitgemäß. Eine Webcam sollte in der Lage sein, ihr Videosignal an mehrere Abnehmer gleichzeitig zu liefern. Und Microsoft hat in Windows 10 jetzt einige Veränderungen vorgenommen, um dies zu gewährleisten.

Unglücklicherweise ist es so, dass die dafür verwendete Programm-Schnittstelle unkomprimiertes Video erwartet, da nur dieses an mehrere Abnehmer verteilt werden kann.

Einige Webcam-Modelle, speziell solche, die für langsames USB entwickelt wurde, komprimieren ihr Videosignal jedoch und liefern z.B. MPEG2 oder h264. Damit funktionieren sie aber unter Windows 10 jetzt nicht mehr.

Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht, eigentlich müssten die Webcam-Hersteller nachbessern. Oder Microsoft stellt eine Möglichkeit per Patch bereit, welche die aktuelle Schnittstelle umgeht. Letzteres ist eigentlich keine anständige Lösung, aber vermutlich besser als nichts.

Wofür man Microsoft kritisieren könnte ist die mangelnde Information der User. Unvermittelt alte Zöpfe abschneiden ist zwar prinzipiell in Ordnung, aber etwas Vorwarnung wäre schön gewesen.

Amazon Kindle führt zum Blue Screen

Einige Besitzer eines Kindle Readers von Amazon können jetzt eine böse Überraschung erleben, wenn sie Ihren Reader an den PC anschließen.

kindle_mit_hülleNach dem Anschluss des Gerätes über USB stürzt Windows 10 mit Anniversary Update mit einem blauen Bildschirm ab.

Dabei gehen auch nicht gespeicherte Daten verloren, da der Absturz ein Abspeichern unmöglich macht.

Derzeit ist noch keine Lösung in Sicht. Man kann versuchen seinen Reader vor dem Start an den PC anzuschließen. Das kann den Absturz verhindern. Wobei die Betonung auf kann liegt. Eine Garantie gibt es nicht.

Mit den mir zur Verfügung stehenden Kindle Readern, einem Generation 3 und einem PaperWhite habe ich das Problem allerdings nicht reproduzieren können. Vielleicht gibt es auch noch weitere Faktoren, wie z.B. bestimmte USB-Chips oder Treiber.

Bleibt zu hoffen, dass Microsoft das Problem bald per Update behebt.

Quelle: Golem


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