Apple’s KI wird mit iOS 10 nur dann Daten über den Nutzer sammeln und auswerten, wenn der Nutzer es explizit erlaubt. Differential Privacy mit Opt-In.
Mit iOS 10 hat Apple offenbar eingesehen, dass es nahezu unumgänglich ist Daten über das Verhalten von Nutzern zu sammeln, wenn man seine KI schlauer machen will.
Diese Daten sind notwendig, wenn Siri auf iPhone oder Mac besser die nächsten Aktionen des Users oder gewünschte Informationen vorhersehen soll. Apple versucht hier aber die Privatsphäre des Nutzers und das Sammeln der Daten möglichst in Einklang zu bringen.
Die ähnlichen Systeme Cortana auf Windows 10 und Google Now auf Android sammeln auch zahlreiche mehr oder minder persönliche Daten des Nutzers. Auf Windows kann ich das weitgehend durch Abschalten beeinflussen. Google verwehrt mir bisher diese Möglichkeit komplett.
Facebook sammelt sowieso einfach und schweigt darüber. Abschalten kann ich hier gar nichts.
Apple will einen leicht verschiedenen Weg gehen. Das Konzept, das sie implementieren wollen, nennt sich ‚Differential Privacy‘.
Wenige Daten werden gesammelt
Apple gibt an, solche Daten bisher gar nicht gesammelt zu haben. Erst mit iOS 10 sollen die Möglichkeiten dafür geschaffen werden.
Die Anwendungsszenarien für die Daten und damit die Stellen an denen gesammelt wird, sind dabei sehr begrenzt. Apple gibt nur vier Fälle an.
- Neue Wörter, die der Nutzer dem lokalen Wörterbuch hinzufügt.
- Emojis, die der Nutzer eintippt, um möglichen Ersatz vorzuschlagen.
- Deep Links innerhalb von Apps, sofern diese für die allgemeine Indizierung freigegeben sind.
- Lookup Hinweise innerhalb von Notizen.
Andere Vorhersage-Funktionen, wie das Suchen von Kontakten oder Terminen in Mails und das Vorschlagen dieser als Einträge in andere Apps, werden lokal ausgeführt. Dabei gelangen keine Daten in die Cloud und die Privatsphäre wird gewahrt.
Gut für Privatsphäre – schlecht für KI
Das ist für die Datenschützer unter uns eine positive Botschaft. Allerdings fragt sich, ob Apple so in dem Rennen um die leistungsfähigste KI für diese Funktionen mithalten kann. Für die Weiterentwicklung solcher Funktionalitäten sind nun mal viele Daten notwendig, das ist der Kern von Deep Learning.
Quelle:Recode