Endlich weniger Kabel und Buchsen. Mit dem neuen HDMI Alternate Mode wird die Übertragung von HDMI-Signalen über USB Type-C möglich.

HDMI Licensing, die Organisation, die über den HDMI-Standard entscheidet und unter anderem bestimmt, was HDMI-Kompatibilität bedeutet, gibt jetzt den HMDI Alt Mode heraus.

Der HDMI Alternate Mode (Alt Mode) erlaubt es HDMI-Signale direkt über ein USB Type-Kabel zu übertragen. Damit fällt die Notwendigkeit aktiver und teurer Dongles oder Adapter weg.

Weniger Stecker und Adapter

Ein einfaches Kabel mit den entsprechenden Steckern genügt, um ein Gerät mit USB Type-C mit zum Beispiel dem HDMI-Eingang eines Fernsehers zu verbinden. Oder eben ein einfacher Adapter.

hdmi type-c

Damit benötigen moderne Gerätschaften wie Laptop, Smartphones, Tablets oder auch Kameras keinen separaten HDMI-Port mehr. Das verringert den Aufwand bei der Konstruktion und könnte auch Geld sparen.

Gleichzeitig besteht die Hoffnung, dass auch die Anzahl der verschiedenen HDMI-Anschlüsse verringert wird. Sicher wird der große HMDI Type-A, der an den meisten Fernsehern, Verstärkern und anderen A/V-Geräten verwendet wird nicht verschwinden.

Allerdings könnten Mini-HDMI (Type-C) und Micro-HDMI (Type-D) durchaus durch USB Type-C ersetzt werden. Speziell letzterer, da dieser hauptsächlich bei Kameras und Smartphones eingesetzt wird. So würden diese nur noch einen Port benötigen.

Unverständliche Einschränkungen

Merkwürdigerweise beschränkt HDMI Licensing den HDMI Alt Mode.
Er ist nicht abwärts-kompatibel und kann auch nicht per Software nachgerüstet werden. Existierende Geräte mit USB Type-C Buchsen erhalten die Funktionalität also nicht nachgeliefert.

Noch unverständlicher ist die Beschränkung auf HDMI 1.4a. Damit fällt die Übertragung von 4K (UHD) Video mit mehr als 30 Bilder pro Sekunde ins Wasser. Auch HDR (High Dynamic Range) Inhalte sind damit ausgeschlossen.

Das ist besonders unverständlich, da DisplayPort 1.3, das 4K mit 120Hz, 5K (5120×2880) mit 60 Hz und sogar 8k mit 30Hz unterstützt über DisplayPort Alt Mode funktioniert. Das heißt, dass ich mit einem Display, das DisplayPort unterstützt über USB Type-C besser dran bin.

Immerhin werden von HDMI Alt Mode ARC (Audio Return Channel), 3D, HDMI Ethernet (HEC), CEC (Consumer Electronic Control), Deep Color, x.v.Collor und HDCP 2.2 unterstützt.

USB Type-C scheint immer mehr der universelle Standard zu werden.
Darüber können jetzt Audio-Signale, sowohl analog als auch digital übertragen werden und Videosignale in den verschiedensten Standards. Neben HDMI und DisplayPort stehen auch MHL und Thunderbolt 3 zur Auswahl.

In Zukunft werden wir also hoffentlich weniger verschiedene Kabel oder Adapter brauchen und uns weniger Gedanken über mögliche Verbindungen machen müssen.

Bleibt nur zu hoffen, dass HDMI Licensing ein Einsehen hat und HDMI 2.0 über HDMI Alt Mode spezifiziert. Allein HDR lohnt den Aufwand.


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4 Kommentare

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  3. Die Beschränkung des HDMI Alternate Mode auf HDMI 1.4 ist vermutlich fehlender Bandbreite von USB geschuldet. Durch das „Tunneln“ des HDMI-Signals über USB-C kommt eben noch etwas an zusätzlichem Overhead dazu.

    Die ersten Geräte sollen übrigens im Frühjahr 2017 im Handel erscheinen, bis dahin müssen wir uns noch gedulden. Ich bin gespannt wie gut HDMI über USB-C dann in der Praxis funktioniert.

    1. Das ist gut möglich. Vielleicht wird es eine Variante speziell für USB 3.1 geben, dass sollte keine Schwierigkeiten mit der Bandbreite haben. Kann man nur abwarten.
      Wie gut das Ganze dann funktioniert, darauf bin ich auch gespannt. Wäre schön ein paar Buchsen weniger bzw. eine mit mehr Möglichkeiten zu bekommen.

      Peter

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