Ein Projekt von Microsoft Research in Zusammenarbeit mit Botanikern der chinesischen Akademie der Wissenschaften schafft mit Hilfe von Deep Learning ein System mit dem man  Blumen per Foto erkennen lassen kann. Das nützt nicht nur Botanikern.

Jeder der gerne spazieren oder wandern geht, hat das sicher schon mal erlebt. Man sieht eine schöne Blume am Wegesrand stehen und fragt sich, wie die wohl heißen mag. Oder man ist mit Kindern unterwegs und wird ständig gefragt, was das für eine Blume ist.

Ein paar Blumen-Arten kennt man vermutlich schon, aber bei vielen wird man die Antwort wohl schuldig bleiben. Es sei denn natürlich man ist Botaniker mit dem entsprechenden Spezialgebiet.

Oft genug kommt es auch vor, dass Hobby-Gärtner, die in einem anderen Garten eine schöne Blume entdecken, diese gerne auch bei sich pflanzen würden. Aber nicht selten weiß nicht einmal der Besitzer den richtigen Namen und so kann nur der Zufall helfen, die richtige Pflanze im Markt zu finden.

Für diese und andere mehr wissenschaftlich Probleme gibt es jetzt eine Lösung, wenn auch noch nicht für Jedermann.
Microsoft hat zusammen mit chinesischen Botaniker ein System entwickelt, mit dem ich meinen persönlichen Botaniker sozusagen immer dabei habe. In der Form meines Smartphones.

Blumen erkennen per Smartphone

Microsoft Flower Recognition SystemEin Foto soll genügen, damit die KI erkennen kann, um welche Blume es sich handelt. Praktisch, oder?
Es gibt immerhin ca. 250.000 Arten und selbst Botaniker haben Schwierigkeiten alle auseinander zu halten.

Das Smart Flower Recognition System ist in gewisser Weise einem Zufall zu verdanken. Der Assistant Manager von Microsoft Research Asia Yong Rui hielt vor einiger Zeit in einem Seminar einen Vortrag zum Thema Bilderkennung.

Die anwesenden Botaniker des Instituts für Botanik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (IBCAS) erkannten sofort das Potenzial. Sie quälten sich seit längerem mit der Aufgabe Daten zur regionalen Verbreitung von Blumen-Arten zu sammeln und aufzubereiten. Mit recht bescheidenem Erfolg.

In der riesigen Datenbank des IBCAS hatten sich 2,6 Millionen Bildern angesammelt. Jederman in der Welt konnte Bilder von Blumen in diese Datenbank hochladen. Natürlich kann kein Mensch diese Uploads überwachen oder auswerten.

Eine perfekte Möglichkeit die Bilderkennung weiter zu entwickeln und gleichzeitig ein reales Problem zu lösen, das war Yong Rui schnell klar. So kam es zur Zusammenarbeit.

Microsoft Flower Recognition System MatrixDas System musste zahlreich Probleme lösen.
Zum Beispiel muss das System in der Lage sein, die vielfältigen Variationen innerhalb einer Art korrekt zu erkennen. Mit Hilfe von lernenden Filtern und einem Deep Neural Network gelang es eine Erkennungsquote von mehr als 90 Prozent zu erreichen. Das genügt den Experten, um ihre Arbeit deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen. Sie müssen nicht mehr alles sichten, sondern nur noch die Fälle, die unklar sind.

Microsoft Flower Recognition System SchritteFür die allgemeine Nutzung ist das aber vermutlich noch nicht gut genug.
Deshalb steht das System derzeit der Öffentlichkeit noch nicht zur Verfügung. Aber die Zusammenarbeit geht weiter und die Entwickler hoffen, Applikationen schaffen zu können, die Jedem ein Werkzeug an die Hand gibt, um Blumen zuordnen zu können.

Dann kann man jederzeit Blumen bestimmen und vor seinen Kindern glänzen. Oder der Hobby-Gärtner seinen Garten verschönern, ohne sich auf Zufälle verlassen zu müssen.

Quelle: Microsoft Research


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