Eine merkwürdige Karriere hat Sudō-San schon gemacht. Alles andere als eingleisig der Mann. MMA-Kampfsport, Philosophie und Musik. Genki Sudō ist ein Multi-Talent.

In dieser „Ecke“ unseres Blogs werden wir mit der Zeit über Dinge schreiben, die uns einfach interessieren oder die wir unterhaltsam finden. Ganz weg von der Technik oder manchmal sicher auch nicht.

Beginnen möchte ich diese Rubrik mit einem Text über einen Mann, den ich erst vor Kurzem entdeckte, den ich aber faszinierend finde. Weil er so vielseitig ist.

Vorweg schicken sollte ich wohl , dass ich mich schon immer für asiatische Kultur und Geschichte interessierte. Zu Beginn war es vor allem China und dessen Geschichte. Etwas später dann japanische Gartenbaukunst und Architektur. Das war der Anfang.

In letzter Zeit hat sich das etwas in Richtung Japan verschoben. Und schuld daran sind Manga und Anime. Zu diesen beiden Themen wird es sicher auch den einen oder anderen Artikel geben. Und nein, dabei wird es ganz sicher nicht um Pokemon oder Naruto respektive Dragonball gehen. Viel eher um Monster, Higurashi no naku koro ni, Hayao Miyazaki und Satoshi Kon. Aber dazu später einmal.

Ich erwähne das nur, um ein bisschen zu erklären, warum ich mich so viel auf japanischen Seiten herumtreibe. 🙂 Nicht das ich japanisch könnte, aber man entdeckt dabei eine Menge Dinge, die man sonst nie gefunden hätte.

Genki Sudō das Multitalent

Wie den Mann, um den es heute etwas gehen soll. Genki Sudō.

Auf ihn gestoßen bin ich über ein Musik-Video seiner Gruppe „World Order“, das ich auf einer japanischen Seite sah. Ich fand die Musik gut und der Tanzstil hat mich fasziniert. Schon seit geraumer Zeit schaue ich Tanz-Videos der verschiedensten Stile. Auch dazu später einmal mehr.

Und wie das so meine Art ist, blieb es nicht bei diesem Video. Ich suchte und fand weitere. Genki Sudō ist zwar in den Letzten nicht mehr dabei, aber er schreibt immer noch die Musik und produziert die Gruppe.

MMA-Kämpfer und Autor

Ich suchte auch ein wenig nach den Mitgliedern der Gruppe und stieß dabei auf Genki Sudo als MMA-Kämpfer. Der nächste Anknüpfungspunkt für mich. Auch Kampfsport hat mich schon lange interessiert. Schon komisch, wie das manchmal läuft.

Bei MMA (Mixed Martial Arts) können die verschiedensten Kampfstile und Kampfsport-Arten gegeneinander antreten. Sudō-San war ein richtiger MMA-Kämpfer. Er trat nicht nur gegen unterschiedliche Techniken an, sondern beherrscht auch selbst verschiedene Kampfsportarten und Stile. Er kämpfte z.B. bei Veranstaltungen der UFC (Ultimate Fighting Championship) und K-1. Und das auch sehr erfolgreich. Seine Spitznamen waren „“Neo Samurai“ und „Transforming Trickster“.

Besonders im Gedächtnis der Fans ist er geblieben, wegen seines unorthodoxen und überraschenden Kampfstils und seiner toll inszenierte Auftritte. Bei einigen konnte man schon damals das Talent zum Tänzer entdecken. Ein Kommentator meinte einmal: „Der ist nicht nur verrückt, der kann auch kämpfen. … Man weiß nie, was bei ihm als nächstes passiert.“

Nach den Kämpfen hielt er immer ein Transparent oder eine Fahne hoch mit seinem Credo. „We are all One“. Diese Philosophie führte auch zu seinem nächsten Projekt. Mit einigen anderen Autoren zusammen schrieb er ein Buch über buddhistische Philosophie.

World Order

Seit 2009 ist er mit seiner Gruppe ‚World Order‘ im Musikgeschäft erfolgreich.
Für sie schreibt er die Songs und Texte, entwickelte das Konzept und ist auch der Produzent. Seit letztem Jahr tritt er nicht mehr als Tänzer auf, sondern schreibt und produziert nur noch.

World Order gefällt mir wegen der Musik, der ausgefeilten Choreografien und der genialen Synchronizität der Tänzer. Außerdem finde ich es total cool, dass sie ihre Videos einfach in der normalen Öffentlichkeit drehen. Ohne Absperrung oder so. Egal wie komisch die Leute gucken.

Genki Sudō’s philosophisches Credo schwingt auch immer in den Texten mit. Die Beschäftigung mit Politik und Gesellschaft würde man vielleicht nicht von so einer eher auf Pop-Musik ausgelegten Truppe erwarten. Aber sie ist immer Programm. Besonders auffällig ist das in „Permanent Revolution“ und „Multipolarity“.

Selbst ihr Outfit und den Tanzstil könnte man als Kommentar zur Gesellschaft begreifen. Der Konformitätsdruck ist in Japan sehr stark. Speziell auch auf Angestellte in großen Firmen. Also könnte man die Kombination aus Anzug und roboterhaften Bewegungen in diese Richtung interpretieren.

Oder man erweitertet das Blickfeld etwas, schließlich heißt die Gruppe ‚World Order‘. Sind nicht viele von uns heute speziell im Arbeitsumfeld auf das Funktionieren reduziert? Man könnte den Eindruck gewinnen, dass wir immer mehr zu Robotern gemacht werden. Oder es ist eine Anspielung auf die zunehmende Robotisierung. Genki Sudō und World Order schweigen dazu.

Übrigens können die das Ganze auch live, wie man in vielen Videos auf Youtube sehen kann. Sie sind auch schon im Budokan aufgetreten. Das ist eine große und wichtige Konzerthalle in Tokyo. Wer dort spielt, hat es geschafft. Vielleicht vergleichbar mit der Royal Albert Hall.

Ein vielfältig talentierter Mann, dieser Genki Sudō. Das trifft aber auch auf die anderen Mitglieder der Truppe zu. Einer schreibt Kochbücher, ein anderer ist künstlerischer Fotograf und einer ein Mangaka.

Jetzt bleibt mir nur noch allen Lesern einen schönen Tag zu wünschen. Have a nice Day 🙂

P.S. League of Legends Spielern könnte das Ende des Videos bekannt vorkommen. Project: Yi hat die Choreografie  zum Teil übernommen.


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Ein Kommentar

  1. Pingback: Vom Kampf zur Musik – Genki Sudō – Technikberater Blog

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