Sony hat die neuen Modelle seiner erfolgreichen Playstation 4 vorgestellt. Leistungsfähiger oder schlanker, man hat die Wahl. Und 100 Euro liegen auch dazwischen.

Neben der leistungsfähigeren Playstation 4 Pro stellte Sony auch die kleinere, schlankere Slim vor.

Damit hat Sony zum ersten Mal zwei deutlich unterschiedliche Versionen ihrer aktuellen Konsole auf dem Markt. Zumindest in naher Zukunft.

Playstation 4 Slim

Die Playstation 4 Slim ist eine leicht abgespeckte, verkleinerte Fassung der ursprünglichen PS4. Leistungsmäßig ist die Slim gleichauf mit der bisherigen Playstation 4, da sie die gleiche Hardware verwendet.

Die Verkleinerung konnte durch eine höhere Integrationsdichte und die Produktion von CPU und GPU in einem kleineren Prozess erreicht werden.

Neben der verringerten Größe des Gehäuses gibt es einige kleinere Veränderungen.

So hat die PS 4 Slim kein glossy Plastik mehr am Gehäuse. Der Power und Eject-Knopf sind physische Buttons und die LED-Leiste ist verschwunden.

Ebenfalls verschwunden ist der optische SPDIF-Ausgang. Das wird den Einen oder anderen durchaus ärgern. Nicht Jeder hat einen Verstärker, der über HDMI-Anschlüsse verfügt. Ohne optisch Ausgang ist es nicht mehr möglich den Ton der Konsole dem Verstärker in digitaler Form zuzuführen.

HDMI muss genügen

Ein Rückschritt, obgleich Sony sicher der Überzeugung ist, das HDMI genügen sollte, um auch den Digital-Ton zu übertragen.

Die neue Slim verbraucht auch etwas weniger Energie. Dies ist dem geringeren Fertigungsprozess zu verdanken. Die notwendige Leistung sinkt von ca. 250 Watt auf etwa 169 Watt.

Entgegen einiger Befürchtungen ist die Festplatte in der Konsole, die mit 500 GB ausgeliefert wird immer noch austauschbar.

Weitere Verbesserungen betreffen die leicht veränderten Dual Shock 4 Controller und die Unterstützung von 5GHz WLAN.

Im Gegensatz zur Microsoft Xbox One S kann die Playstation 4 Slim keine UHD-Videos wiedergeben. Zumindest gingt es derzeit keine entsprechenden Informationen.

Die Wiedergabe des HDR (High Dynamic Range) Farbraum wird aber unterstützt. Diese Funktionalität rüstet Sony bei allen Playstation 4 Modellen per Firmware-Update nach. Dazu später etwas mehr.

Aus NEO wird PS 4 Pro

Wenden wir uns zuerst der Playstaion 4 Pro zu.

Diese, bisher meist als NEO, PS 4K oder Playstation 4.5 bezeichnete Konsole kommt tatsächlich im November auf den Markt.

Die Spezifikationen decken sich weitgehend mit den Spekulationen der letzten Zeit. Ein Last-Minute-Boost hat es also anscheinend nicht gegeben.

Sony hat begrenzt Informationen zur PS4 Pro herausgegeben. Sicher ist, dass die verbaute GPU auf AMD Polaris fußen wird. Also ähnlich zur Radeon RX480 oder RX470 sein wird.

Die CPU soll eine etwa höhere Taktfrequenz besitzen, ist aber weiterhin mit Jaguar-Kernen ausgestattet. Sollte AMD nicht irgendwelche erstaunlichen Tricks auf Lager gehabt haben, wird die Steigerung der CPU-Leistung eher moderat ausfallen.

Die Grafikleistung wird sich hingegen knapp verdoppelt. Ein schöner Sprung mitten in der Generation. Ob das für echtes 4K-Spielen reichen wird, ist eher fraglich.

Vermutlich kein echtes 4K

Sony hat sich dementsprechend auch eher wolkig ungenau ausgedrückt, wenn es um 4-Gaming ging. Die Äußerungen lassen vermuten, das die PS4 Pro hauptsächlich in etwas niedrigeren Auflösungen rendern wird und das Bild hoch skaliert. So wie das derzeit schon bei vielen Titeln üblich ist.

Bei der derzeitigen PS 4 und natürlich auch der Slim wird allerdings von z.B. 900p auf 1080p (FullHD) hoch skaliert und nicht auf 4K. Es steht zu vermuten,. das die Pro mit eine Auflösung zwischen 1080p und 2160p rendern wird.

Wie schon früher vermutet werden viele Entwickler der zur Verfügung stehende Leistung lieber in mehr Effekte, einen höheren Detailgrad und höhere Frameraten stecken. Einige Spiele, die dies Unterstützen sind schon angekündigt.

Playstation VR wird ebenfalls vom Einsatz mit einer Playstation 4 Pro profitieren. Höhere und vor allem stabile Bildwiederholraten sind dort sehr wichtig, wenn nicht sogar essentiell.

Im Gegensatz zur Slim wird die Pro auf jeden Fall die Wiedergabe von 4K-Videos ermöglichen. Allerdings ist kein UHD-BluRay-Laufwerk verbaut. Die Inhalte müssen also von Festplatte oder Streaming Diensten wie Netflix oder Amazon Prime kommen.

HDMI 2.0 für alle PS4

Natürlich unterstützt die Playstation 4 Pro auch die Wiedergabe von HDR-Material. Diese Funktionalität erhalten, wie schon erwähnt alle PS4’s.

Allerdings sind dabei bisher einige Dinge noch nicht geklärt.
Sicher ist, dass der HDMI-Kontroller in der Playstation programmierbar ist. Er wird jetzt per Firmware-Update auf den Standard HDMI 2.0 gehoben.

Damit kann er 4K-Video und auch HDR übertragen. Unklar ist noch, ob auch die neuen Tonformate wie Dolby Atmos ud DTS-X unterstützt werden. Eben sowenig ist sicher, ob HDCP2.2 implementiert sein wird. Dieses Kopierschutzverfahren für HDMI-Verbindungen ist meist notwendig für die Wiedergabe von Videos in 4K.

Zu seinen Ambitionen im mobilen Markt hat sich Sony leider nicht geäußert.

Die Playstation 4 Pro wird am 10 November mit einer 1TB-Festplatte für rca. 400 Euro erscheinen. Und die PS 4 Slim kommt schon am 15 September für 299 Euro bei einer Festplattenkapazität von 500 GB.

Wer schon immer eine Playstation 4 haben wollte und auf den optischen Ausgang verzichten kann, kommt mit der Slim preiswerter denn je an seine Konsole.

Zukunftssicherer ist natürlich die Playstation 4 Pro. Besser aussehende Spiele, flüssigere Darstellung und vermutlich immer native Auflösung an einem FullHD-Fernseher sprechen für diese Konsole.
Wer schon einen 4K-Fernseher sein eigen nennt, für den ist die Pro natürlich erste Wahl.

Zumindest bis die Xbox Scorpio erscheint. Falls sie hält, was Microsoft verspricht.


 

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2 Kommentare

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